Zum vierten Mal startete am 20. Juni in Salzburg der „Mozart 100“. Der Name ist Programm, denn es ging beim Scenic 100 über 102,5 km in zwei Runden von Salzburg zum Fuschlsee und zurück, wobei es bei der ersten Runde (46,3 km) nur bis zum See und in der zweiten Runde (56,2 km) zusätzlich um den See ging. Insgesamt waren 2.500 Höhenmeter zur überwinden. Der Lauf ist einer der schönsten Panorama-Ultraläufe Österreichs. Mit am Start war der für den LSV Pirna startende Gunther Hörichs.
Bereits die Tage vor dem Start meinte der Wettergott es nicht mit Wärme zu übertreiben und den eventuellen Staub bereits im Keime mit ausreichend Regen binden zu müssen. Am Wettkampftag selber stürzten die Temperaturen noch tiefer in den Sommerkeller (< 10 Grad Celsius) und der Himmel öffnete alle Schleusen. Der Startschuss zum Ultra fiel am Samstag (20. Juni) 05:00 Uhr auf dem Residenzplatz im Zentrum von Salzburg. Die ersten Kilometer der Runde wurden gemütlich entlang der Salzach gelaufen. Nach ca. 5 km ging es langsam ins Gelände und die erste Labstation kam in Reichweite. Alle weiteren Labstationen kamen dann ebenfalls ca. aller 5 km und waren ausreichend mit verschiedenen Getränken und fester Nahrung, Gels sowie Brühe bestückt. Die Strecke wurde ab der Glasenbachklamm interessanter. Nun waren die ersten ordentlichen Höhenmeter zu überwinden. Es ging auf einer Länge von 6 km von ca. 400 auf eine Höhe von knapp 800 m. Hier zeigten sich bereits die verschiedenen Taktiken. Ein Teil versuchte es noch im Laufschritt, die Anderen bevorzugten ein zügiges Gehen. Bis Kilometer 36 der Runde führte die Strecke dann hauptsächlich über wenig befahrenen Straßen sowie Forstwegen mit ständigem Bergauf und Bergab auf Höhen zwischen 830 m und 650 m. Zur Abwechslung waren noch ein paar deftige Trailabschnitte eingebaut. Diese kamen bei dem Wetter besonders gut an, und verlangten von den Läufern zusätzliche Reserven ab. Vor allem in der zweiten Runde hatten die Läufer mit Schlamm und teilweise überfluteten Wegabschnitten zu kämpfen. Die nächsten 7 km ging es zügig bergab Richtung Salzburg. Als besonderes Highlight erwies sich die Überwindung des Kapuzinerberges in Salzburg. Dadurch mussten jeweils kurz vor Rundenende noch einmal 200 steile Höhenmeter, hauptsächlich über Stufen, bewältigt werden. Da bis zum Kapuzinerberg in der zweiten Runde die Läufer bereits ca. 2.300 Höhenmeter in den Beinen hatten, war der letzte Berg eine besondere Herausforderung. Zum Ziel im Zentrum von Salzburg mussten die Läufer noch ein Stück mitten durch den Besucherstrom durch die nicht abgesperrte Getreidegasse laufen. Die von den 102 km gezeichneten Läufer erzeugten mit ihren Funktionskleidungen und Ausrüstungen bei den Touristen teilweise für Verwirrung. Beim Zieleinlauf wurde alle Finisher persönlich vom Moderator begrüßt und von den Wartenden mit Applaus empfangen. In der Königsdisziplin, dem Scenic 100 über 102,5 km waren 121 Athleten am Start, von denen 89 die gesamte Distanz bewältigten. Mit einer Zeit über 11:54:23 Stunden durfte sich Gunther Hörichs über den Altersklassensieg (> Geburtsjahr 1964) freuen. Nach drei schmerzhaften Muskelkatertagen konnte er wieder unverkrampft Treppensteigen.

Unter Hundert gehts nicht bei Gunther – Pirnaer Finisher bei Mozart 100